Alternative Anlagen
BVV2
Die Abkürzung «BVV2» steht für «Verordnung über die berufliche Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge». Die Verordnung regelt relevante Details wie zum Beispiel die Mindestverzinsung, den Umwandlungssatz und Anlagevorschriften.
Gemäss diesen Anlagevorschriften sind die beruflichen Vorsorgeeinrichtungen – die Pensionskassen – verantwortlich, das Geld ihrer Versicherten mit einer angemessenen Risikoverteilung anzulegen. Sie sind also dazu verpflichtet, in verschiedene Anlagekategorien, Regionen und Wirtschaftszweige zu investieren, um so das Risiko angemessen zu verteilen. Für die einzelnen Anlageklassen gelten unterschiedliche gesetzliche Vorgaben, wie gross ihr Anteil bezogen auf das Gesamtvermögen höchstens sein darf. So dürfen zum Beispiel maximal 50 Prozent des Gesamtvermögens in Aktien, maximal 30 Prozent in Immobilien und maximal 15 Prozent in alternative Anlagen investiert werden.
Cashflow
Duration
Jemand hat eine Anleihe von 100 zu 2 Prozent und noch fünf Jahre Restlaufzeit. Nach fünf Jahren bringt ihm seine Anleihe also 110. Steigen die Zinsen um 1 Prozent, könnte er jetzt also eine Anleihe zu 100 mit 3 Prozent Zins kaufen. Diese würde ihm nach fünf Jahren 115 bringen. Schaut man nur auf den Zins, dann hat er ein Minus von fünf, bezogen auf das investierte Kapital von 100 macht das 5 Prozent aus.
ESG
Die Abkürzung ESG bezeichnet Nachhaltigkeitskriterien, die im Rahmen des Anlageprozesses berücksichtigt werden. Sie stammen aus dem Englischen und stehen für Environment «Umwelt», Social «Soziales» und Governance «Unternehmensführung». Im Unterschied zu traditionellen Portfolios berücksichtigen ESG-Strategien die genannten Kriterien, um ihr Portfolio entsprechend nachhaltig zusammenzustellen. Allerdings gibt es keinen einheitlichen Standard dafür, wie die ESG-Kriterien definiert oder gewichtet werden, aber grob geht es um Folgendes:
- Environment: Bei den Umweltfaktoren geht es darum, inwieweit eine Organisation auf den Schutz der natürlichen Ressourcen achtet. Dazu gehören etwa der Energieverbrauch, die Energienutzung und Massnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels über die ganze Versorgungskette hinweg.
- Social: Bei den sozialen Faktoren zählt, wie sich eine Organisation gesellschaftlich engagiert und wie sie mit Menschen umgeht, zum Beispiel in Bezug auf Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit.
- Governance: Hier geht es um eine verantwortungsvolle Unternehmensführung auf der Basis von Transparenz, bewährten Branchenstandards oder Kontrollprozessen.
Fonds
Erwirtschaftete Erträge aus Kursgewinnen, Dividenden, Zinsen o.Ä. werden an die Anlegerinnen und Anleger ausgeschüttet. Im Falle eines sog. thesaurierenden Fonds werden sie reinvestiert, wodurch der Wert der Fondsanteile steigt.
Geldmarkt
Hypotheken
Grundsätzlich gilt, dass man 20 Prozent des Immobilienwerts aus eigenen Mitteln bezahlen können muss. Mindestens 10 Prozent davon muss mit Vermögen ausserhalb der 2. Säule gedeckt sein. Mit einer 1. Hypothek kann man maximal rund 67 Prozent des Immobilienwerts finanzieren. Diese erste Hypothek muss nicht amortisiert – sprich: nicht zurückbezahlt – werden. Weitere 13 Prozent können mit einer zweiten Hypothek finanziert werden. Die zweite Hypothek muss innerhalb von maximal 15 Jahren oder bis zur Pensionierung zurückbezahlt werden – je nachdem, was zuerst eintritt. Bevor Sie eine Hypothek erhalten, prüft Ihr Kreditgeber die Tragbarkeit einer solchen. Eine Hypothek ist dann tragbar, wenn Ihre gesamten Wohnkosten nicht mehr als ein Drittel Ihres Einkommens betragen. Diese Kosten werden mit langjährigen durchschnittlichen, sogenannten kalkulatorischen Zinsen berechnet und nicht mit den aktuellen und tatsächlichen. Damit wird gewährleistet, dass die Finanzierung für Sie auch dann noch tragbar ist, wenn die Zinsen steigen sollten.
Immobilien
Joint Venture
Kollektive Kapitalanlagen
Leitzins
Mischvermögen
Nettoinventarwert
Obligationen
Der Zinssatz, auch Coupon genannt, kann fix sein oder sich an einem Referenzzinssatz orientieren. Seine Höhe hängt von der finanziellen Situation (Bonität) des Herausgebers (Emittenten) der Obligation, der Laufzeit und dem allgemeinen Zinsniveau ab. Emittenten mit einer guten Bonität zahlen in der Regel tiefere Zinsen als solche mit einer schlechten Bonität. Und je länger die Laufzeit einer Obligation ist, desto höher ist meist auch der Zinssatz, da das Geld länger gebunden ist.
Am Ende der Laufzeit erhalten die Gläubiger ihren investierten Betrag in voller Höhe zurück. In Ausnahmefällen kann es auch zu einem Ausfall des Emittenten kommen. Grundsätzlich gilt: Je höher die Bonität des Emittenten, desto geringer ist das Ausfallrisiko. Daher sind Obligationen meist weniger risikoreich als Aktien und tragen zur Diversifikation eines Portfolios bei. Obligationen werden an der Börse gehandelt. Sie können jederzeit gekauft und verkauft werden. In jedem Fall sollte aber vor einer Investition in Obligationen die Bonität des Emittenten, die Zinssituation sowie die Laufzeit geprüft werden.
Performance
Die Performance wird oft mit der Rendite in Verbindung gebracht. Dabei misst die Performance den Gewinn oder Verlust einer Anlage im Verhältnis zum investierten Geld. Dieser Wert wird in Prozent angegeben.
Zudem dient sie auch dem Vergleich mit einem Referenzwert, einer sogenannten Benchmark. Damit lässt sich abschätzen, wie gut eine Anlage im Vergleich zu einer anderen Anlage oder dem Gesamtmarkt abgeschnitten hat.
In der Regel ist es sinnvoll, die Wertentwicklung über einen längeren Zeitraum zu betrachten. Denn die Performance wird von vielen Faktoren beeinflusst: etwa von der allgemeinen Markt- und Zinsentwicklung, den Unternehmensergebnissen oder der individuellen Anlagestrategie. Zudem können kurzfristige Schwankungen auftreten. Eine langfristige Perspektive hilft daher, die Gesamtentwicklung besser zu beurteilen.
Quellensteuer
Die Quellensteuer ist eine Einkommenssteuer. Sie wird direkt vom Einkommen abgezogen und an die kantonalen Steuerbehörden in der Schweiz überwiesen. Zwei Gruppen von ausländischen Arbeitnehmenden sind davon betroffen:
- Natürliche Personen mit steuerrechtlichem Wohnsitz oder Aufenthalt im Kanton: zum Beispiel ausländische Arbeitnehmende
- Natürliche und juristische Personen ohne steuerrechtlichen Wohnsitz oder Aufenthalt in der Schweiz: zum Beispiel Wochenaufenthalter/Grenzgänger, Sportler/Künstler, Verwaltungsräte
Jeden Monat zieht der Arbeitgeber vom Lohn dieser Personen den fälligen Steuerbetrag ab und überweist ihn an die Steuerbehörden. Dieser Betrag umfasst die Einkommenssteuern des Bundes, der Kantone und der Gemeinden. Das gleiche Prinzip gilt auch für Einkünfte aus Versicherungen und Pensionskassen oder Anlageerträge. Im Gegenzug muss eine an der Quelle besteuerte Person in der Schweiz keine Steuererklärung ausfüllen. Die Höhe der Quellensteuer ist von Kanton zu Kanton unterschiedlich.
Risikofähigkeit
So ist beispielsweise ein schuldenfreies, kinderloses Paar mit zwei Einkommen, das in einem abbezahlten Haus lebt, in der Regel risikofähiger als ein gleichaltriges Paar mit schulpflichtigen Kindern, einer hohen Hypothek, wenig Vermögen und einem geringen Einkommen.
Die Risikofähigkeit ist eng mit der Risikobereitschaft verbunden. Zusammen bilden sie das Risikoprofil einer Anlegerin oder eines Anlegers. Die Risikobereitschaft drückt aus, wie gut jemand mit Wertschwankungen umgehen kann. Mit anderen Worten, ob eine Person überhaupt bereit ist, Verluste hinzunehmen oder in welchem Umfang. Dies ist abhängig von der subjektiven Einschätzung und Bewertung des Risikos. Auf dieser Grundlage lässt sich die Anlagestrategie einer Person bestimmen.
Sollrendite
Je höher der zugesagte Zinssatz der Pensionskasse ist, umso höher muss die Sollrendite sein. Liegt die Anlagerendite über der Sollrendite, steigt der Deckungsgrad. Ist sie niedriger als die Sollrendite, sinkt der Deckungsgrad.
Die Sollrendite ist tiefer als die tatsächlich angestrebte Anlagerendite. Der Grund dafür: Pensionskassen wollen ihr Vermögen vermehren. Darauf können sie in Jahren mit schlechtem Anlageergebnis zurückgreifen, ohne dass es zu einer Unterdeckung kommt.
Total Expense Ratio
Die Transaktionskosten sind nicht Bestandteil der TER. Dabei handelt es sich z.B. um Broker- und Börsengebühren sowie allfällige Steuerabgaben. Diese Kosten fallen beim Kauf und Verkauf von Fondsanteilen an und werden nicht dem Fondsvermögen entnommen.
Die TER wird als Prozentsatz ausgedrückt. Sie drückt das Verhältnis zwischen den Kosten des Fonds und dem durchschnittlichen Fondsvermögen (Net Asset Value, NAV) aus. Je tiefer die TER, desto geringer sind die Kosten, die dem Fonds belastet werden. Damit lassen sich die Kosten verschiedener Fonds miteinander vergleichen. Dies ist insofern wichtig, als hohe Kosten die Gesamtrendite eines Fonds schmälern.
Überschussrendite
Darüber hinaus zeigt die Überschussrendite, ob es sich gelohnt hat, mit einer Anlage ein höheres Risiko einzugehen. Denn in der Regel geht eine Überschussrendite mit einem höheren Risiko einher.
Um die Überschussrendite zu berechnen, wird die mit einer Anlage erzielte Rendite vom risikolosen Marktzins abgezogen. Beispielsweise beträgt die Überschussrendite 2 Prozent, wenn die risikolos erzielbare Rendite 4 Prozent beträgt und die risikoreiche Anlage eine Rendite von 6 Prozent erzielt.
Volatilität
Hohe Volatilität birgt sowohl Chancen als auch Risiken. Einerseits können Anleger von starken Kursgewinnen profitieren. Andererseits können sie aber auch hohe Verluste erleiden.
Verschiedene Faktoren können die Volatilität beeinflussen: z.B. wirtschaftliche oder politische Ereignisse, Unternehmens- oder Branchennachrichten und sogar psychologische Aspekte. Eine hohe Volatilität kann starke Emotionen wie Angst oder Euphorie auslösen und so die Kursschwankungen verstärken.
Wertschriften
Ein Wertpapier ist eine Urkunde, die einen Eigentumsnachweis oder eine Schuldverschreibung belegt. Bei Aktien ist man Miteigentümer an einem Unternehmen. Obligationen hingegen stellen eine Verpflichtung dar. Eine Partei leiht sich Geld von einer anderen Partei zu fest vereinbarten Bedingungen und muss dieses Geld nach einer bestimmten Zeit zurückzahlen.
Wertschriften werden so genannt, weil sie früher auf Papier gedruckt wurden. Dies erleichterte die Übertragung des Wertpapiers von einer Person zur anderen. Allerdings war es auch einfacher, die Wertpapiere zu stehlen und zu fälschen. Heute sind Wertschriften meist in elektronischer Form erhältlich.
Übertragbarkeit und Handelbarkeit sind zwei wesentliche Merkmale von Wertschriften. Sie ermöglichen den Handel an Börsen. Dort können Wertschriften zu aktuellen Marktpreisen gekauft und verkauft werden.
Yield to Maturity (YTM)
Sie hilft also bei der Entscheidung, ob es sich lohnt, ein Wertpapier vorzeitig zu verkaufen oder bis zu seiner Fälligkeit zu halten. Zudem lassen sich damit z.B. verschiedene Obligationen und ihre erwarteten Renditen miteinander vergleichen.
Aus Käufersicht lässt sich mit der YTM abschätzen, wie viel mit einer Obligation bis zu ihrer Fälligkeit noch verdient werden kann.
Zinsen
Der Zinsbetrag ergibt sich u.a. aus dem Zinssatz, der Laufzeit, der Zahlungsfähigkeit des Schuldners, dem Grund der Geldüberlassung und der Höhe des ver- bzw. geliehenen Geldes. Der Zinssatz ist der in Prozent ausgedrückte Zins. Er gibt an, in welcher Höhe Zinsen erhoben werden. Die Höhe der Zinsen wird vertraglich und in Abhängigkeit vom allgemeinen Zinsumfeld festgelegt. Je höher der Zinssatz, desto mehr muss eine Person zurückzahlen.
Hohe Zinsen machen Kredite teurer, aber Geld auf Sparkonten attraktiver. Wenn die Zinsen tief sind, ist es umgekehrt. In diesem Fall sind Kredite billiger, aber das Geld auf dem Sparkonto wirft weniger Ertrag ab.