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Anlage-ABC: Lernen Sie wichtige Fachbegriffe kennen

Von «A wie Alternative Anlagen» bis «Z wie Zinsen» – bei unserem Anlage-ABC stehen Fachbegriffe im Zentrum, die auch im Zusammenhang mit der beruflichen Vorsorge auftauchen. Mit dieser Übersicht können Sie Ihre Finanzkompetenz und Ihr eigenes Wissen stärken. Das bietet Ihnen zusätzliche Sicherheit bei der Auswahl der Anlagestrategie für die Pensionskasse oder bei der privaten Vorsorge.
Anlage-ABC: Lernen Sie wichtige Fachbegriffe kennen

Alternative Anlagen

Alternative Anlagen sind geeignet, um ein Portfolio stärker zu diversifizieren. Dazu zählt grundsätzlich alles, was nicht zu den traditionellen Anlagekategorien wie Aktien und Obligationen gehört. Beispiele für alternative Anlagen sind: Private Equity, Immobilien, Hedgefonds oder Rohstoffe. Im Vergleich zu traditionellen Anlageklassen sind alternative Anlagen oftmals komplexer, anders reguliert und weniger liquid. Das bedeutet, dass sie anspruchsvoller zu bewerten sind und angelegtes Kapital länger binden. Deshalb ist meist ein längerer Anlagehorizont erforderlich. Dafür wird diese Anlageform weniger stark von der Zinsentwicklung und den Aktienmärkten beeinflusst, die sogenannte tiefere Korrelation.

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BVV2

Die Abkürzung «BVV2» steht für «Verordnung über die berufliche Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge». Die Verordnung regelt relevante Details wie zum Beispiel die Mindestverzinsung, den Umwandlungssatz und Anlagevorschriften.
Gemäss diesen Anlagevorschriften sind die beruflichen Vorsorgeeinrichtungen – die Pensionskassen – verantwortlich, das Geld ihrer Versicherten mit einer angemessenen Risikoverteilung anzulegen. Sie sind also dazu verpflichtet, in verschiedene Anlagekategorien, Regionen und Wirtschaftszweige zu investieren, um so das Risiko angemessen zu verteilen. Für die einzelnen Anlageklassen gelten unterschiedliche gesetzliche Vorgaben, wie gross ihr Anteil bezogen auf das Gesamtvermögen höchstens sein darf. So dürfen zum Beispiel maximal 50 Prozent des Gesamtvermögens in Aktien, maximal 30 Prozent in Immobilien und maximal 15 Prozent in alternative Anlagen investiert werden.

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Cashflow

Der Cashflow bezeichnet das positive Ergebnis aus der Cashflow-Rechnung, bei der alle zahlungswirksamen Ein- und Auszahlungen eines Unternehmens in einem festgelegten Zeitraum miteinander verrechnet werden. Im Idealfall betrachtet man den Cashflow über mehrere Jahre, um verschiedene Perioden miteinander zu vergleichen. Der Cashflow wird auch als Geld- oder Zahlungsfluss eines Unternehmens bezeichnet und gibt Auskunft über die Liquidität sowie Erträge eines Unternehmens. Ist der Cashflow positiv, hat ein Unternehmen einen Überschuss erzielt. Damit kann es beispielsweise Investitionen finanzieren, Dividenden an die Aktionäre ausschütten oder Schulden zurückzahlen. Ist der Cashflow negativ, ist mehr Geld aus dem Unternehmen ab- als hineingeflossen, was auf einen Liquiditätsengpass hindeuten kann. Der Cashflow erlaubt also Rückschlüsse, inwieweit sich ein Unternehmen selbst finanzieren kann und nicht auf Fremdkapital angewiesen ist.

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Duration

Die Duration misst, wie lange es dauert, bis eine Anlegerin oder ein Anleger den Preis einer Anleihe durch die wiederkehrenden fixen Zinszahlungen der Anleihe zurückerhält. Grundsätzlich gilt: Je höher die Duration einer Anleihe ist, desto mehr wird ihr Kurs fallen, wenn die Zinsen steigen – und umgekehrt. Denn wenn die Zinsen steigen, ist der fixe Zinssatz einer Anleihe weniger attraktiv als der von neu ausgegebenen, höher verzinsten Anleihen. Wenn also die Zinsen beispielsweise um 1 Prozentpunkt steigen, würde eine Anleihe mit einer durchschnittlichen Laufzeit von fünf Jahren wahrscheinlich etwa 5 Prozent ihres Wertes verlieren, wie sich am folgenden Beispiel aufzeigen lässt:
Jemand hat eine Anleihe von 100 zu 2 Prozent und noch fünf Jahre Restlaufzeit. Nach fünf Jahren bringt ihm seine Anleihe also 110. Steigen die Zinsen um 1 Prozent, könnte er jetzt also eine Anleihe zu 100 mit 3 Prozent Zins kaufen. Diese würde ihm nach fünf Jahren 115 bringen. Schaut man nur auf den Zins, dann hat er ein Minus von fünf, bezogen auf das investierte Kapital von 100 macht das 5 Prozent aus.

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ESG

Die Abkürzung ESG bezeichnet Nachhaltigkeitskriterien, die im Rahmen des Anlageprozesses berücksichtigt werden. Sie stammen aus dem Englischen und stehen für Environment «Umwelt», Social «Soziales» und Governance «Unternehmensführung». Im Unterschied zu traditionellen Portfolios berücksichtigen ESG-Strategien die genannten Kriterien, um ihr Portfolio entsprechend nachhaltig zusammenzustellen. Allerdings gibt es keinen einheitlichen Standard dafür, wie die ESG-Kriterien definiert oder gewichtet werden, aber grob geht es um Folgendes:

  • Environment: Bei den Umweltfaktoren geht es darum, inwieweit eine Organisation auf den Schutz der natürlichen Ressourcen achtet. Dazu gehören etwa der Energieverbrauch, die Energienutzung und Massnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels über die ganze Versorgungskette hinweg.
  • Social: Bei den sozialen Faktoren zählt, wie sich eine Organisation gesellschaftlich engagiert und wie sie mit Menschen umgeht, zum Beispiel in Bezug auf Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit.
  • Governance: Hier geht es um eine verantwortungsvolle Unternehmensführung auf der Basis von Transparenz, bewährten Branchenstandards oder Kontrollprozessen.

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Fonds

Ein Fonds kann als eine Art Sammeltopf betrachtet werden. Viele einzelne Anlegerinnen und Anleger zahlen in ihn ein und werden so anteilsmässig Teilhaberin oder Teilhaber des Fondsvermögens. Ein professionelles Fondsmanagement legt dieses Geld entsprechend einer Anlagestrategie in einer Vielzahl von Einzeltiteln wie zum Beispiel Aktien, Anleihen oder Immobilien an, um das Risiko breit zu streuen. So gibt es beispielsweise Fonds, die in ausgewählte Regionen (z.B. Asien), Branchen (z.B. Nahrungsmittel) oder Anlageklassen (z.B. Aktien) investieren. Das Fondsmanagement überwacht die Kursentwicklung des Fonds stetig und nimmt bei Bedarf Anpassungen vor. Zudem wird zwischen offenen und geschlossenen Fonds unterschieden. Bei offenen Fonds können Anlegerinnen und Anleger jederzeit ein- und aussteigen. Dies ist bei geschlossenen Fonds nicht der Fall.
Erwirtschaftete Erträge aus Kursgewinnen, Dividenden, Zinsen o.Ä. werden an die Anlegerinnen und Anleger ausgeschüttet. Im Falle eines sog. thesaurierenden Fonds werden sie reinvestiert, wodurch der Wert der Fondsanteile steigt.

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Geldmarkt

Der Geldmarkt ist einer der drei monetären Teilmärkte des Finanzmarktes und zeichnet sich durch den Handel mit kurzfristigen Wertpapieren aus. Grosse Marktteilnehmer nutzen den Geldmarkt, um sich kurzfristig Liquidität zu beschaffen oder ihr überschüssiges Geld zu verleihen. Dazu gehören Zentralbanken wie die Europäische Zentralbank (EZB) oder die Schweizerische Nationalbank (SNB), Privat- und Geschäftsbanken, Versicherungsgesellschaften und Grossanleger. Geldmarktpapiere haben eine Laufzeit von bis zu zwölf Monaten und werden in verschiedenen Formen, wie Tagesgeld, Monatsgeld oder Dreimonatsgeld, gehandelt. Der Zins, der für das geliehene Geld gezahlt wird, wird als Geldmarktsatz bezeichnet und durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Anlegerinnen und Anleger können über Anlagefonds in Geldmarktpapieren an der Börse investieren. Sie nutzen dies häufig, um liquide Mittel zu parkieren. Zusammenfassend bietet der Geldmarkt eine effiziente Möglichkeit, sich kurzfristig Liquidität zu verschaffen oder überschüssiges Geld zu verleihen.

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Hypotheken

Viele Menschen träumen von ihren eigenen vier Wänden. Doch wer ein Eigenheim kaufen will, kann meist nur einen Teil des Kaufpreises selbst bezahlen. Für den Rest sind die meisten auf einen Kredit angewiesen. Eine Hypothek ist ein solcher Kredit, der durch das Grundpfandrecht an der Immobilie gesichert ist. Das bedeutet, dass der Hypothekarkreditgeber – meist eine Bank oder eine Versicherung – die Immobilie als Sicherheit verwendet, wenn die Hypothekarzinsen nicht mehr bezahlt werden können. Das Grundpfand dient also als Sicherheit für den Kredit.
Grundsätzlich gilt, dass man 20 Prozent des Immobilienwerts aus eigenen Mitteln bezahlen können muss. Mindestens 10 Prozent davon muss mit Vermögen ausserhalb der 2. Säule gedeckt sein. Mit einer 1. Hypothek kann man maximal rund 67 Prozent des Immobilienwerts finanzieren. Diese erste Hypothek muss nicht amortisiert – sprich: nicht zurückbezahlt – werden. Weitere 13 Prozent können mit einer zweiten Hypothek finanziert werden. Die zweite Hypothek muss innerhalb von maximal 15 Jahren oder bis zur Pensionierung zurückbezahlt werden – je nachdem, was zuerst eintritt. Bevor Sie eine Hypothek erhalten, prüft Ihr Kreditgeber die Tragbarkeit einer solchen. Eine Hypothek ist dann tragbar, wenn Ihre gesamten Wohnkosten nicht mehr als ein Drittel Ihres Einkommens betragen. Diese Kosten werden mit langjährigen durchschnittlichen, sogenannten kalkulatorischen Zinsen berechnet und nicht mit den aktuellen und tatsächlichen. Damit wird gewährleistet, dass die Finanzierung für Sie auch dann noch tragbar ist, wenn die Zinsen steigen sollten.

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Immobilien

Es gibt verschiedene Arten, um in Immobilien zu investieren: direkt und indirekt. Bei einer Direktinvestition gehört die Immobilie Ihnen und Sie haben die Möglichkeit, diese selbst zu bewohnen oder sie zu vermieten. Dies verspricht eine regelmässige Rendite durch Mieteinnahmen und/oder eine Wertsteigerung durch hohe Nachfrage. Im Gegenzug müssen die Immobilien verwaltet, vermietet und instand gehalten werden. Das bedeutet, dass die Verwaltungs- und Renovierungskosten in die Renditeberechnung miteinbezogen werden müssen. Zudem sollten Anlegerinnen und Anleger bedenken, dass sie in der Regel eine Hypothek benötigen, um eine Immobilie zu kaufen. Bei einer selbst bewohnten Immobilie fällt zudem der Eigenmietwert bei den Einkommenssteuern an. Bei den indirekten Anlagen unterscheidet man zwischen börsenkotierten und nicht börsenkotierten. Zu den nicht kotierten indirekten Anlagen zählen beispielsweise Immobilienfonds und Aktien von Immobiliengesellschaften, die nicht an der Börse gehandelt werden. Unter die börsenkotierten, indirekten Anlagen fallen die Real Estate Investment Trusts und kotierte Immobilienfonds. Mit ihnen können Anlegerinnen und Anleger in Immobilien investieren, ohne gewisse Nachteile wie die klassische Illiquidität in Kauf nehmen zu müssen. Solche Investitionen in indirekten Anlagen sind bereits mit kleineren Beträgen möglich. Die Wertentwicklung von Immobilienanlagen ist weniger von der allgemeinen Börsen- und Zinsentwicklung abhängig als bei anderen Anlageklassen. Daher bieten solche Anlagen eine breitere Streuung des Risikos. Investitionen in Realwerten wie Immobilien können einen Schutz vor Inflation bieten.

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Joint Venture

Ein Joint Venture ist ein geschäftlicher Zusammenschluss von zwei oder mehr Unternehmen, die ihre Ressourcen zusammenlegen, um gemeinsam eine bestimmte Aufgabe zu erfüllen. Dabei ist das Gemeinschaftsunternehmen eine eigenständige juristische Person. Das bedeutet, dass es nicht unbedingt den Weisungen der Gründungspartner folgen muss. Es handelt folglich unabhängig. Die Gründungspartner nehmen gemeinsam Führungsaufgaben wahr und tragen gemeinsam das finanzielle Risiko für das Joint Venture. Das Ziel eines Joint Venture ist es, Synergieeffekte zu erzielen. Die beteiligten Unternehmen bringen ihre jeweiligen Stärken und Kompetenzen ein. Das kann in Form von Kapital, Know-how, Produktionsstätten oder anderen Ressourcen geschehen. Typische Beispiele für Joint Ventures sind Kooperationen zwischen Unternehmen aus verschiedenen Ländern, die darauf zielen, gemeinsam neue Märkte zu erschliessen oder Produkte zu entwickeln.

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Kollektive Kapitalanlagen

Kollektive Kapitalanlagen sind Vermögen, die von Anlegerinnen und Anlegern zur gemeinschaftlichen Kapitalanlage aufgebracht und auf deren Rechnung verwaltet werden. Sie ermöglichen es Anlegerinnen und Anlegern, auch mit kleinen Summen breit zu investieren. Auf diese Weise können sie zusammen in verschiedenen Anlageklassen wie Aktien, Immobilien oder Rohstoffen investieren. Im Gegensatz zu einzelnen Anlagen bietet eine Kollektivanlage eine grössere Diversifikation und damit eine breitere Streuung des Risikos. Zudem profitieren die Anlegerinnen und Anleger von Skaleneffekten. Da sie die Kosten für die Verwaltung der Anlage gemeinsam tragen, sinken die Kosten für jede und jeden Einzelnen. Die Anlage selbst wird von einem Fondsmanagement verwaltet, das im Auftrag der Anlegerinnen und Anleger einer vorher festgelegten Anlagestrategie folgt. Insgesamt bieten Kollektivanlagen somit eine einfache und kosteneffiziente Möglichkeit, in verschiedene Anlageklassen zu investieren.

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Leitzins

Der Leitzins ist der Zinssatz, zu dem sich Banken bei einer Zentral- oder Notenbank eines zugehörigen Währungsraums Geld leihen können. Er spiegelt den Preis wider, den Geschäftsbanken für das Ausleihen von Geld zahlen müssen. In der Schweiz legt die Schweizerische Nationalbank (SNB) den Leitzins fest. Ihre Hauptaufgabe ist es, für Preisstabilität zu sorgen. Darauf hat sie über den Leitzzins Einfluss. Erhöht sie ihn, wird die Kreditaufnahme für die Banken teurer. Die Banken ihrerseits geben diese Kosten weiter, weshalb es auch für Privatpersonen und Unternehmen teurer wird, Kredite aufzunehmen. Das wiederum senkt die Nachfrage nach Krediten und hemmt den Konsum und Investitionen. Wenn die SNB den Leitzins senkt, tritt das Gegenteil ein. Die Kreditaufnahme wird generell billiger, was den Konsum und Investitionen begünstigt. Der Leitzins ist somit ein wichtiges Instrument der Geldpolitik, um für ein stabiles Preisniveau zu sorgen und die Inflationsrate niedrig zu halten.

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Mischvermögen

Die Pensionskassen legen die Gelder ihrer Versicherten aus der 2. Säule mit einer angemessenen Risikoverteilung an. Dabei können sie in einer Vielzahl von Anlagekategorien investieren. Legen sie das Geld in sogenannten Mischvermögen an, investieren sie das Vorsorgevermögen nicht nur in einer, sondern in verschiedenen Anlageklassen. Neben festverzinslichen Obligationen und Aktien können auch andere Anlagekategorien der Anlagegruppe beigemischt sein: beispielsweise Rohstoffe, Immobilien oder Hypotheken. Einfach ausgedrückt handelt es sich bei Mischvermögen um breit diversifizierte «Fonds» für Vorsorgegelder. Diese Fonds unterscheiden sich vor allem in der Höhe ihres Aktienanteils. Die berücksichtigten Anlagekategorien bewegen sich innerhalb vorgegebener Bandbreiten und werden vom Fondsmanagement flexibel an die jeweiligen Marktgegebenheiten angepasst. Auf diese Weise versucht das Fondsmanagement, mit den Vorsorgegeldern eine langfristige Rendite zu erzielen. Mischvermögen haben oft auch den Vorteil, dass sie die Anlagevorschriften der BVV2 einhalten, so dass sich Pensionskassen bei Investitionen in Mischvermögen nicht selbst darum kümmern müssen.

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Nettoinventarwert

Der Nettoinventarwert (engl. Net Asset Value, NAV) beziffert den Gesamtwert eines Fondsvermögens bzw. den rechnerischen Wert eines Fondsanteils. Er wird berechnet, indem alle Vermögenswerte des Fonds zusammengezählt und alle Verbindlichkeiten abgezogen werden. Was bedeutet das konkret? Ein Fonds ist ein Korb, der viele verschiedene Wertpapiere enthält. Der Wert all dieser Wertpapiere zusammen ergibt das Vermögen dieses Fonds. Dieser Wert wird als Inventarwert des Fonds bezeichnet. Fonds können auch Schulden haben. Manchmal leiht sich ein Fonds Geld, um beispielsweise neue Wertpapiere zu kaufen. Wenn die Schulden eines Fonds vom Inventarwert abgezogen werden, erhält man den Nettoinventarwert. Der Nettoinventarwert drückt also den tatsächlichen Wert eines Fonds aus, den dieser im Moment hat. Für Anlegerinnen und Anleger zeigt der historische Nettoinventarwert die Wertentwicklung des Fonds an und kann indexiert werden. Mittels einer Indexierung kann seine Wertentwicklung mit anderen Fonds mit demselben oder ähnlichem Anlageziel über einen bestimmten Zeitraum verglichen werden. In der Regel wird der Nettoinventarwert pro Fondsanteil ausgewiesen. Dazu wird er durch die Anzahl der Fondsanteile geteilt und kommt dem Rücknahmepreis eines Fondsanteils abzüglich allfälliger Gebühren gleich. Der Nettoinventarwert entspricht aber nicht dem Kurswert des Fonds. Der Kurswert ist meistens höher als der Nettoinventarwert. Das liegt daran, dass der Kurswert die Schulden nicht berücksichtigt.

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Obligationen

Obligationen werden auch Anleihen oder Bonds genannt. Sie sind Anlageinstrumente und funktionieren ähnlich wie ein Kredit. Unternehmen, Regierungen oder andere Institutionen brauchen Geld, um Investitionen zu finanzieren. Zu diesem Zweck nehmen sie am Kapitalmarkt Geld auf und zahlen den Gläubigern resp. Anlegern für eine bestimmte Laufzeit einen festgelegten oder variablen Zinssatz.
Der Zinssatz, auch Coupon genannt, kann fix sein oder sich an einem Referenzzinssatz orientieren. Seine Höhe hängt von der finanziellen Situation (Bonität) des Herausgebers (Emittenten) der Obligation, der Laufzeit und dem allgemeinen Zinsniveau ab. Emittenten mit einer guten Bonität zahlen in der Regel tiefere Zinsen als solche mit einer schlechten Bonität. Und je länger die Laufzeit einer Obligation ist, desto höher ist meist auch der Zinssatz, da das Geld länger gebunden ist.
Am Ende der Laufzeit erhalten die Gläubiger ihren investierten Betrag in voller Höhe zurück. In Ausnahmefällen kann es auch zu einem Ausfall des Emittenten kommen. Grundsätzlich gilt: Je höher die Bonität des Emittenten, desto geringer ist das Ausfallrisiko. Daher sind Obligationen meist weniger risikoreich als Aktien und tragen zur Diversifikation eines Portfolios bei. Obligationen werden an der Börse gehandelt. Sie können jederzeit gekauft und verkauft werden. In jedem Fall sollte aber vor einer Investition in Obligationen die Bonität des Emittenten, die Zinssituation sowie die Laufzeit geprüft werden.

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Performance

Die Performance misst den Erfolg, die Leistung oder die Entwicklung einer einzelnen Anlage wie zum Beispiel eines Fonds oder eines ganzen Portfolios. Mit ihr soll bewertet werden, wie gut oder schlecht sich eine Anlage in einem bestimmten Zeitraum entwickelt hat.
Die Performance wird oft mit der Rendite in Verbindung gebracht. Dabei misst die Performance den Gewinn oder Verlust einer Anlage im Verhältnis zum investierten Geld. Dieser Wert wird in Prozent angegeben.
Zudem dient sie auch dem Vergleich mit einem Referenzwert, einer sogenannten Benchmark. Damit lässt sich abschätzen, wie gut eine Anlage im Vergleich zu einer anderen Anlage oder dem Gesamtmarkt abgeschnitten hat.
In der Regel ist es sinnvoll, die Wertentwicklung über einen längeren Zeitraum zu betrachten. Denn die Performance wird von vielen Faktoren beeinflusst: etwa von der allgemeinen Markt- und Zinsentwicklung, den Unternehmensergebnissen oder der individuellen Anlagestrategie. Zudem können kurzfristige Schwankungen auftreten. Eine langfristige Perspektive hilft daher, die Gesamtentwicklung besser zu beurteilen.

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Quellensteuer

Die Quellensteuer ist eine Einkommenssteuer. Sie wird direkt vom Einkommen abgezogen und an die kantonalen Steuerbehörden in der Schweiz überwiesen. Zwei Gruppen von ausländischen Arbeitnehmenden sind davon betroffen:

  • Natürliche Personen mit steuerrechtlichem Wohnsitz oder Aufenthalt im Kanton: zum Beispiel ausländische Arbeitnehmende
  • Natürliche und juristische Personen ohne steuerrechtlichen Wohnsitz oder Aufenthalt in der Schweiz: zum Beispiel Wochenaufenthalter/Grenzgänger, Sportler/Künstler, Verwaltungsräte

Jeden Monat zieht der Arbeitgeber vom Lohn dieser Personen den fälligen Steuerbetrag ab und überweist ihn an die Steuerbehörden. Dieser Betrag umfasst die Einkommenssteuern des Bundes, der Kantone und der Gemeinden. Das gleiche Prinzip gilt auch für Einkünfte aus Versicherungen und Pensionskassen oder Anlageerträge. Im Gegenzug muss eine an der Quelle besteuerte Person in der Schweiz keine Steuererklärung ausfüllen. Die Höhe der Quellensteuer ist von Kanton zu Kanton unterschiedlich.

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Risikofähigkeit

Die Risikofähigkeit drückt aus, wie gut eine Person Wertschwankungen und Verluste ihrer Anlagen verkraften kann, ohne in wirtschaftliche Schwierigkeiten zu gelangen. Die Risikofähigkeit einer Person hängt von vielen individuellen Faktoren ab, wie Einkommen, Vermögen, Schulden, finanzielle Verpflichtungen oder Anlagehorizont.
So ist beispielsweise ein schuldenfreies, kinderloses Paar mit zwei Einkommen, das in einem abbezahlten Haus lebt, in der Regel risikofähiger als ein gleichaltriges Paar mit schulpflichtigen Kindern, einer hohen Hypothek, wenig Vermögen und einem geringen Einkommen.
Die Risikofähigkeit ist eng mit der Risikobereitschaft verbunden. Zusammen bilden sie das Risikoprofil einer Anlegerin oder eines Anlegers. Die Risikobereitschaft drückt aus, wie gut jemand mit Wertschwankungen umgehen kann. Mit anderen Worten, ob eine Person überhaupt bereit ist, Verluste hinzunehmen oder in welchem Umfang. Dies ist abhängig von der subjektiven Einschätzung und Bewertung des Risikos. Auf dieser Grundlage lässt sich die Anlagestrategie einer Person bestimmen.

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Sollrendite

Die Sollrendite ist die jährliche Anlagerendite, die eine Vorsorgeeinrichtung (Pensionskasse) mindestens erzielen muss, um alle ihre Verpflichtungen zu erfüllen und ihren Deckungsgrad konstant zu halten.
Je höher der zugesagte Zinssatz der Pensionskasse ist, umso höher muss die Sollrendite sein. Liegt die Anlagerendite über der Sollrendite, steigt der Deckungsgrad. Ist sie niedriger als die Sollrendite, sinkt der Deckungsgrad.
Die Sollrendite ist tiefer als die tatsächlich angestrebte Anlagerendite. Der Grund dafür: Pensionskassen wollen ihr Vermögen vermehren. Darauf können sie in Jahren mit schlechtem Anlageergebnis zurückgreifen, ohne dass es zu einer Unterdeckung kommt.

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Total Expense Ratio

Gesamtkostenquote genannt, enthält alle Verwaltungs- und Vertriebsgebühren, die dem Fonds in einem Geschäftsjahr belastet werden. Dazu gehören Depotgebühren, Marketingkosten und weitere Ausgaben.
Die Transaktionskosten sind nicht Bestandteil der TER. Dabei handelt es sich z.B. um Broker- und Börsengebühren sowie allfällige Steuerabgaben. Diese Kosten fallen beim Kauf und Verkauf von Fondsanteilen an und werden nicht dem Fondsvermögen entnommen.
Die TER wird als Prozentsatz ausgedrückt. Sie drückt das Verhältnis zwischen den Kosten des Fonds und dem durchschnittlichen Fondsvermögen (Net Asset Value, NAV) aus. Je tiefer die TER, desto geringer sind die Kosten, die dem Fonds belastet werden. Damit lassen sich die Kosten verschiedener Fonds miteinander vergleichen. Dies ist insofern wichtig, als hohe Kosten die Gesamtrendite eines Fonds schmälern.

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Überschussrendite

Die Überschussrendite wird auch Überrendite oder im Fachjargon Excess Return genannt. Sie bezeichnet den zusätzlichen Gewinn, den eine Anlage im Vergleich zur Rendite einer risikolosen Anlage im gleichen Zeitraum erzielt hat.
Darüber hinaus zeigt die Überschussrendite, ob es sich gelohnt hat, mit einer Anlage ein höheres Risiko einzugehen. Denn in der Regel geht eine Überschussrendite mit einem höheren Risiko einher.
Um die Überschussrendite zu berechnen, wird die mit einer Anlage erzielte Rendite vom risikolosen Marktzins abgezogen. Beispielsweise beträgt die Überschussrendite 2 Prozent, wenn die risikolos erzielbare Rendite 4 Prozent beträgt und die risikoreiche Anlage eine Rendite von 6 Prozent erzielt.

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Volatilität

Die Volatilität misst, wie stark der Kurs einer Anlage innerhalb eines bestimmten Zeitraums um seinen Mittelwert schwankt. Mit anderen Worten: Sie misst die Kurs- und somit die Wertschwankungen einer Anlage. Wenn der Kurs stark schwankt, spricht man von hoher Volatilität. Schwankt der Kurs nur wenig, spricht man von tiefer Volatilität.
Hohe Volatilität birgt sowohl Chancen als auch Risiken. Einerseits können Anleger von starken Kursgewinnen profitieren. Andererseits können sie aber auch hohe Verluste erleiden.
Verschiedene Faktoren können die Volatilität beeinflussen: z.B. wirtschaftliche oder politische Ereignisse, Unternehmens- oder Branchennachrichten und sogar psychologische Aspekte. Eine hohe Volatilität kann starke Emotionen wie Angst oder Euphorie auslösen und so die Kursschwankungen verstärken.

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Wertschriften

Wertschriften, auch Wertpapiere genannt, sind ein Oberbegriff für verschiedene Finanzinstrumente. Dazu gehören beispielsweise Aktien, Obligationen, Optionsscheine oder Anteile an Fonds.
Ein Wertpapier ist eine Urkunde, die einen Eigentumsnachweis oder eine Schuldverschreibung belegt. Bei Aktien ist man Miteigentümer an einem Unternehmen. Obligationen hingegen stellen eine Verpflichtung dar. Eine Partei leiht sich Geld von einer anderen Partei zu fest vereinbarten Bedingungen und muss dieses Geld nach einer bestimmten Zeit zurückzahlen.
Wertschriften werden so genannt, weil sie früher auf Papier gedruckt wurden. Dies erleichterte die Übertragung des Wertpapiers von einer Person zur anderen. Allerdings war es auch einfacher, die Wertpapiere zu stehlen und zu fälschen. Heute sind Wertschriften meist in elektronischer Form erhältlich.
Übertragbarkeit und Handelbarkeit sind zwei wesentliche Merkmale von Wertschriften. Sie ermöglichen den Handel an Börsen. Dort können Wertschriften zu aktuellen Marktpreisen gekauft und verkauft werden.

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Yield to Maturity (YTM)

Die Rendite auf Verfall wird auch Verfallrendite oder Yield to Maturity (kurz: YTM) genannt. Sie ist eine Kennzahl für festverzinsliche Wertpapiere wie Obligationen und wird als Prozentsatz ausgedrückt. Sie zeigt, welche durchschnittliche Rendite pro Jahr erwartet werden kann, wenn das Wertpapier nicht vor dem Ende seiner Laufzeit verkauft wird.
Sie hilft also bei der Entscheidung, ob es sich lohnt, ein Wertpapier vorzeitig zu verkaufen oder bis zu seiner Fälligkeit zu halten. Zudem lassen sich damit z.B. verschiedene Obligationen und ihre erwarteten Renditen miteinander vergleichen.
Aus Käufersicht lässt sich mit der YTM abschätzen, wie viel mit einer Obligation bis zu ihrer Fälligkeit noch verdient werden kann.

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Zinsen

Zinsen sind der Preis, den man bezahlt, wenn man sich Geld leiht. Häufig wird auch vom «Preis des Geldes» gesprochen. Wer sich also zum Beispiel Geld von einer Bank leiht, muss Zinsen zahlen. Wer einer anderen Person einen Kredit gibt, erhält Zinsen.
Der Zinsbetrag ergibt sich u.a. aus dem Zinssatz, der Laufzeit, der Zahlungsfähigkeit des Schuldners, dem Grund der Geldüberlassung und der Höhe des ver- bzw. geliehenen Geldes. Der Zinssatz ist der in Prozent ausgedrückte Zins. Er gibt an, in welcher Höhe Zinsen erhoben werden. Die Höhe der Zinsen wird vertraglich und in Abhängigkeit vom allgemeinen Zinsumfeld festgelegt. Je höher der Zinssatz, desto mehr muss eine Person zurückzahlen.
Hohe Zinsen machen Kredite teurer, aber Geld auf Sparkonten attraktiver. Wenn die Zinsen tief sind, ist es umgekehrt. In diesem Fall sind Kredite billiger, aber das Geld auf dem Sparkonto wirft weniger Ertrag ab.

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